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Gefühle sind ansteckend

von Tanja Bakry, 20. Dezember 2022

Wir leben gerade in einer hochemotionalen Zeit. Wohin wir auch schauen, die Krisenszenarien scheinen nicht enden zu wollen. Gefühle wie Angst, Unsicherheit und Hilflosigkeit greifen um sich wie eine Pandemie. Doch selbst in diesen Zeiten erleben die meisten Menschen genauso Momente der Freude und Zuversicht. Beide Seiten der Medaille scheinen also immer zur Verfügung zu stehen. Die Frage ist, wie können wir den Anteil der positiven Emotionen erhöhen?

Der Umgang mit den eigenen Emotionen und Gefühlen wird als Aspekt in der Positiven Psychologie ausführlich betrachtet. Dabei ist es sehr hilfreich zu erfahren, WIE eigentlich unser emotionaler Zustand entsteht und dass wir mitunter mehr positiven Einfluss darauf nehmen können, als wir bisher vielleicht dachten. Denn ausgelöst werden unsere Emotionen zwar häufig durch das Erleben eines äußeren Umstands – erzeugt jedoch werden die Gefühle durch die Bewertung dieses Umstands.

Was kann ich tun, wenn ich selbstwirksamer auf mein inneres Erleben einwirken und mich häufiger positiv gestimmt fühlen möchte?

Hier gilt es verschiedene Aspekt in Augenschein zu nehmen:

Bewusstsein

Wir dürfen uns bewusst machen, dass es neben den Krisen genauso viele Aspekte gibt, die uns dabei unterstützen können, zuversichtlich und froh gestimmt zu sein. Wir dürfen uns bewusst machen, dass Emotionen in unserem Körper entstehen und sie da kein anderer von außen hineintut! Das bedeutet, wir selbst sind die Produzenten unserer Emotionen. Und das ist doch eine gute Nachricht, denn es bedeutet, wir können selbst Einfluss nehmen und sind nicht auf etwas oder jemanden angewiesen. Ein entscheidender Faktor dabei ist, sich selbst bewusst zu werden, worauf ich meinen Fokus und meine Aufmerksamkeit richte.

Wissen

Ist mir dieser Umstand bewusst und habe ich mich dafür entschieden, mehr positiven Einfluss auf meinen emotionalen Zustand zu nehmen, brauche ich natürlich Wissen und Handwerkszeug, um im täglichen Leben anders als bisher zu agieren. Dafür darf ich wissen, dass meine ganz persönliche Biografie, meine Erfahrungen und Überzeugungen, d.h. mein ganz individuelles Weltbild meinen Bewertungsrahmen bilden.

Bewerte ich einen äußeren Umstand, der mir widerfährt als für mich negativ oder bedrohlich, wird mein Körper entsprechende Hormone ausschütten und Gefühle wie Angst und Unsicherheit erzeugen. Fokussiere ich mich dagegen auf einen für mich als erfreulich und positiv verankerten Aspekt meines Lebens, wird mein Körper das Gleiche tun, nur dass es diesmal Glückshormone sind, die mich freudig, fröhlich und leicht fühlen lassen. Mein persönlicher Bewertungsrahmen und meine Glaubenssätze, verbunden mit den Informationen und Situationen, denen ich mich aussetze, haben also großen Einfluss auf meinen emotionalen Zustand. In der Positiven Psychologie lernen wir, unsere eigenen limitierenden und stärkenden Glaubenssätze zu erforschen und ggf. auch zu verändern. Wir lernen unsere Stärken kennen und einzusetzen und erfahren, was uns im Leben resilienter und widerstandsfähiger gegen negative äußere Umstände werden lässt.

Ausgewogenheit

Heißt das jetzt nur noch positiv thinking um jeden Preis? Nein! Denn viele Studien der Positiven Psychologie bestätigen, dass das Unterdrücken negativer Emotionen genauso ungesund ist wie das permanente Baden darin. Wir alle dürfen lernen, in Balance zu kommen, d. h. negative Gefühle wahrzunehmen, einzuordnen, zu reflektieren und auch zu verändern. Das ist etwas anderes, als in ihnen unterzugehen. Auf der anderen Seite dürfen wir die Fokussierung der positiven Dinge des Lebens kultivieren. Aspekte wie Akzeptanz, Optimismus und Selbstwirksamkeit sind nur drei der Bausteine, die uns dabei helfen. Viele Interventionen der Positiven Psychologie sind darauf ausgerichtet, uns in diese emotionale Balance zu bringen und uns größere Autonomie über unsere Gefühlswelt zu schenken.

Und noch eine Nebenwirkung ist hervorzuheben. Unser emotionaler Zustand ist ansteckend. Denn auch wir sind ein äußerer Umstand für unsere Mitmenschen. Wie also möchtest du auf dein Umfeld wirken? Bestimmt als ein positiver Energiespender, oder?

Einen ersten Einblick in den bewussteren Umgang mit deinem emotionalen Zustand kannst du im Einführungsseminar Positive Psychologie erleben.

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