von Tanja Bakry, 09. Mai 2023
In Zeiten des Wandels und der Unsicherheit ist es von entscheidender Bedeutung, dass Führungskräfte über die richtigen Werkzeuge verfügen, um ihre Teams erfolgreich zu leiten. Eine vielversprechende Methode dafür ist das PERMA-Lead-Modell, das auf positive Leadership-Prinzipien basiert. Erfahre, wie dieses Modell Führungskräften dabei hilft, ihre Mitarbeiter*innen zu stärken, sinnorientiert zu führen und langfristigen Erfolg zu erreichen.
Besonders in Krisen-Zeiten zeigt sich, dass es sinnvoll ist, nicht in jeder Situation und mit jedem Mitarbeitenden auf die gleiche Art und Weise umzugehen. Führungskräfte haben mit Menschen zu tun, die unterschiedliche Stärken und ganz eigene Strategien entwickelt haben, mit herausfordernden Situationen und Veränderungen umzugehen. Demzufolge braucht jede*r eine einzigartige Betreuung und Führung.
Martin Seligman gilt als einer der Begründer der Positiven Psychologie und wenn man so will, somit auch des "Positive Leadership", eines Teilbereiches der Positiven Psychologie. Er ist Psychologe. Im Jahre 1998 wurde er zum Leiter der Abteilung für Klinische Psychologie der American Psychological Association APA, eines mit über 100.000 Mitglieder zählenden, wohl einflussreichsten Psychologenverbandes, gewählt und übernahm 2005 eine Professur an der University of Pennsylvania. Er beschäftigt sich unter anderem intensiv mit der Fragestellung, was Menschen zum Aufblühen bringt und entwickelte dabei das PERMA-Modell.
Mit dem Akronym PERMA benennt Martin Seligman fünf Aspekte, die die Grundlagen für Flourishing (=Aufblühen) bilden.
Hier geht es um das regelmäßige Erleben positiv besetzter Emotionen, wie Freude, Zufriedenheit, Genuss, Begeisterung, Dankbarkeit oder Harmonie. Gefühle, die uns stärken und die wir als angenehm erleben.
Hier geht es hauptsächlich um die Idee von Stärken und Ressourcen. Wie kann ich als Führungskraft die besonderen Stärken von Mitarbeitenden herausfinden und diese weiterentwickeln? Mitarbeitende, die am richtigen Platz sitzen und ihre Stärken einbringen können, sind viel eher bereit, auch an den unbedingt zu verändernden Schwächen zu arbeiten.
Der Mensch ist und bleibt ein Beziehungswesen, und gerade in unserem Berufsleben, in dem wir immerhin ein Drittel unserer Zeit verbringen, ist es ein essenzielles Bedürfnis, Teil eines Teams zu sein, eine Rolle einzunehmen und anerkannt zu werden. Wenn ich als Vorgesetzte*r die Haltung habe, mit meinem Team in einem Boot zu sitzen und die Zusammenarbeit von Interesse, Wertschätzung und auch mal einer außerberuflichen gemeinsamen Aktivität geprägt ist, kann sich ein ganz besonderes Gruppengefühl entwickeln, das sich nachhaltig auf die Arbeit auswirken wird.
Um in einem bestehenden Team die Möglichkeiten zu erhöhen, das persönliche Wirken als sinnhaft zu erleben, bedarf es eines möglichst hohen Maßes an Transparenz. Menschen möchten wissen, für wen und für was sie das tun, was sie tun. Es geht darum, neben dem Know-how auch das Know-why vorzuleben. Menschen erleben ihr Sein als glücklich und sinnhaft, wenn sie einen Beitrag zu etwas Größerem leisten können, der sich mit dem eigenen Wertesystem deckt.
Die Zielerreichung knüpft nahtlos an die Sinnhaftigkeit an. Man könnte sagen, dass sich das Glücksempfinden von sinnhaftem Handeln in dem erreichten Ergebnis widerspiegelt. Es geht darum, Erfolge zu feiern und stolz zu sein auf das, was jede*r Einzelne und das Team gemeinsam vollbracht hat.
Das Charmante an der Herangehensweise, ein Modell des persönlichen Wachstums auf die Arbeitswelt und insbesondere auf Führung zu übertragen, ist die darin steckende Authentizität. Denn erkenne ich als Mensch, welcher Wert für mich persönlich in der Entwicklung dieser Aspekte steckt, werde ich diese ganz natürlich und integer auch auf meine Führungsrolle übertragen.
Im deutschsprachigen Raum ist in Bezug auf die Forschung und Entwicklung zu PERMA im Führungskontext insbesondere Dr. Markus Ebner zu nennen. Er belegt in verschiedenen Studien, dass ein hohes PERMA zu höherer Resilienz und Kreativität führt, das Stressempfinden verringert, den Krankenstand reduziert und die durchschnittlichen Ausgaben von Kunden steigert.
Die fünf Aspekte des PERMA-Modells enthalten verschiedene Komponenten:
Sie unterstützen die Führungskraft darin, den eigenen beruflichen und privaten Alltag leichter zu meistern. Sie helfen, ein Arbeitsteam mit wirklichen MIT-Arbeitenden zu entwickeln, das hinter dem Unternehmen und den Aufgaben steht. Sie können, durch eine Verringerung von Krankheits- und Fluktuationskosten sowie einer Steigerung des Umsatzes, zur Verbesserung des betriebswirtschaftlichen Ergebnisses führen. Gerade in Zeiten, wie wir sie gerade erleben, ist es essenziell, vertrauensvoll und gemeinsam an einem Strang zu ziehen und die besonderen Herausforderungen zu meistern, die eine Krise mit sich bringt. Vielleicht ist genau jetzt der richtige Zeitpunkt, mit einer neuen Art der Führung zu beginnen.
Du interessierst dich für PERMA und Positive Leadership und möchtest es in deinen Führungsalltag integrieren? Mehr Informationen findest du hier: Einführungsseminar Positive Psychologie
Martin Seligman, 2015, "Wie wir aufblühen – die fünf Säulen des persönlichen Wohlbefindens"
Dr. Markus Ebner, 2019, "Positive Leadership, Erfolgreich führen mit PERMA-Lead"
Ruth Seliger, 2014, "Positive Leadership, Die Revolution in der Führung"
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