von Elisabeth Penselin, 23. Mai 2019
Seit 5 Jahren begleite ich Trainer und Trainerinnen dabei, sich eigene Webinar-Angebote aufzubauen. Meist wollen sie ihre Präsenz-Seminare mit Online-Lerneinheiten ergänzen.
Oft erlebe ich, dass es vielen Kollegen und Kolleginnen erst einmal schwer fällt, sich vorzustellen, wie sie ihr aktuelles Präsenzangebot (also z.B. das klassische 2-Tages-Seminar) durch passende Onlineeinheiten (z.B. in Form von Web-Seminaren) sinnvoll erweitern. Was gibt es hier für Möglichkeiten?
Falls Sie auch Ambitionen haben und mehr bzw. ergänzend online trainieren möchten, stelle ich Ihnen im Folgenden 3 Beispiele vor, wie so ein Online-Weiterbildungsangebot aussehen kann.
Der Fokus liegt in diesem Beitrag auf „Blended Learning“ – also auf der Kombination von klassischen Offline-Präsenzseminaren mit eLearning-Einheiten (das kann ein Webinar, ein Selbstlernkurs o.ä. sein). Es geht im Folgenden vor allem darum, wie Sie sinnvoll Onlineseminare mit Präsenzangeboten kombinieren können.
Bevor du loslegst über ein Blended Learning Trainingskonzept nachzudenken, stehen nach wie vor an erster Stelle die Lernziele, die du mit den Teilnehmern erreichen möchtest. Danach richtet sich wie im Präsenzseminar auch hier die Konzeption, Methodik etc.
Wenn klar ist, welche Ziele und Inhalte du erreichen willst, geht es ans Blended Learning Konzept. Hier stellt sich zuerst die Frage, ob der Fokus eher auf offline (also auf Präsenzschulung) oder auf online liegt.
Dabei unterscheide ich drei Schwerpunkte, die ein Blended Learning Trainingskonzept besitzen kann:
Zu jedem der drei Möglichkeiten, die du bei der Konzeption eines Blended Learning Trainings hast, findest du nun im Folgenden je ein konkretes Trainingsbeispiel.
Offlineschulung steht im Fokus, „angereichert“ durch Onlinelernen
Ein typisches Blended Learning Training unter der Überschrift „angereichert“ könnte wie folgt aussehen – einmal am Beispiel einer Verkaufs- oder Vertriebsschulung:
Klassischerweise dauert die Inhouse-Schulung 2 Tage, vor Ort in einem Hotel bzw. in den Schulungsräumen des Unternehmens, welches du beauftragst.
Nehmen wir einmal an, du würdest diese Schulung auch in Zukunft so als Inhouse-Seminar verkaufen…
Hier bietet es sich an, diese Offline-Schulung (also die 2 Tage Präsenzseminar) durch ein anschließendes Webinar (Web-Seminar)zu ergänzen.
Warum? Vielleicht machst du in deiner Schulungen auch öfter die Erfahrung, dass du zwar (meist am Ende) Zeit für die Transferübertragung des Gelernten in den Teilnehmeralltag einplanst, dennoch versackt vieles hinterher wieder…
Wie attraktiv wäre es da für alle Beteiligten, wenn du statt einer reinen Offline-Schulung ein Blended-Learning-Angebot unterbreitest, wo du durch ein oder zwei anschließende Webinare den Transfer begleitest, nachhältst, sicherst und ähnliches.
Damit grenzt du dich nicht nur von deinen Mitbewerbern relativ leicht ab, sondern bietest auch sehr guten Mehrwert für deinen Auftraggeber.
Auch ein Vorab-Webinar vor der eigentlichen Offlineschulung bietet einige Vorteile.
In dem Beispiel der Verkaufsschulung könnte das „angereicherte“ Blended Learning Konzept so aussehen:
In dem Vorab-Webinar kannst du beispielsweise dafür sorgen, dass
In dem Transfer-Webinar hast du einige Wochen nach der Schulung die Möglichkeiten:
ausgeglichene Mischung aus Offline- und Onlinelernen („hybrid“)
Ähnlich wie im eben beschriebenen Verkaufstraining könntest du auch ein Kommunikationstraining als Blended Learning durchführen.
Auch hier ist eine Erweiterung durch Vorab- und Nachher-Webinare möglich.
Um den Fokus noch stärker auf das Onlinelernen zu richten, bietet sich das „hybride“ Modell an – zum Beispiel um aus diversen Gründen Präsenzzeit aller Beteiligten einzusparen und um weniger „en bloc“ zu lernen, sondern mehrere kleinere Lerneinheiten (so genannte „Lern-Nuggets“, „Lernhäppchen“) zu ermöglichen.
Das kann dann für eine Kommunikationsschulung zum Beispiel so aussehen:
So kann aus einem ursprünglichen 2-Tages Training ein gesplittetes hybrides Blended Learning Konzept werden – mit mehr kürzeren Lerneinheiten, wobei die Offline-Zeit gezielter für Praxisübung genutzt werden kann.
„virtuelle“ Schulung mit begrenzter Offline-Lernzeit
Hierzu nehme ich einmal das Beispiel eines klassischen Telefontrainings. Das eignet sich hervorragend für ein Onlineseminar, da die Call-Center-Mitarbeiter ihr Gegenüber am Telefon sonst auch nicht sehen. So entspricht das Üben online dem realen Berufsalltag.
Hier könnte eine virtuelle Schulung zum Beispiel so aussehen:
Das heißt, das Telefontraining wird durchgeführt in 3x3h online – zum Beispiel über 3 Wochen verteilt immer freitags Vormittag von 9:00-12:30 Uhr inkl. Pausen. So könntest du pro Sitzung ein Thema als Schwerpunkt behandeln und auch online üben – zum Beispiel in Kleingruppen- oder Partner-Übungen. Bis zum nächsten Treffen kann dieses Wissen in der Praxis reifen, ausprobiert und umgesetzt werden, bevor der nächste Impuls hinzukommt.
Am Ende der 3 Wochen kann dann der Trainierende beispielsweise für einen Tag vor Ort sein und sich pro Teilnehmenden eine Stunde Zeit nehmen für individuellen Support und Coaching zu den live stattfindenden Telefonaten.
Was du für die Online Lerneinheiten technisch benötigst, mit welchen Online-Methoden du diese interaktiv gestalten kannst und welche weiteren konzeptionellen Möglichkeiten du besitzt, dazu empfehle ich dir das Modul Blended Learning.
Hier kannst du dich praktisch ausprobieren und die ersten, professionellen Schritte in dein eigenes Blended Learning Konzept gehen. Hier erhältst du mehr Infos.
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