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Mit dem Fragenvortrag Input-Phasen interaktiv gestalten

von David Stopps, 08. Februar 2022

Inhaltsverzeichnis

    Er wird geliebt und ist verschrien zugleich — der Vortrag. Besonders in Zeiten eingeschränkter Bewegungs- und Interaktionsmöglichkeiten im Training gewinnt der Vortrag wieder an Bedeutung. Zudem hat er viele Vorteile, wie Zeitersparnis oder einen vergleichsweise geringen Vorbereitungsaufwand. 

    Allerdings birgt er auch Herausforderungen, denn die Teilnehmenden werden vor allem über das Hören und Sehen angesprochen und spielen eher eine passive Rolle bei der Verarbeitung der Inhalte. Hinzu kommt, dass die gerichtete Aufmerksamkeit vergleichsweise kurz ist und damit das Ablenkungspotenzial schnell steigt und die Teilnehmenden möglicherweise „abschalten“.

    Damit dir das nicht passiert, kannst du den Fragenvortrag nutzen, um Präsentationen in deinen Trainings interaktiver zu gestalten. Die Grundidee des Fragenvortrages ist es, den zu vermittelnden Input anhand von Fragen zu strukturieren bzw. aufzuarbeiten. Das heißt also, wenn du einen kurzen und interaktiven Vortrag zur Suggestopädie halten willst, könntest du das z.B. anhand von folgenden Fragen:

    • Wann und wo wurde die Suggestopädie entwickelt?
    • Wer war federführend bei der Entwicklung?
    • Was sind Grundprinzipien der Suggestopädie? usw.

    Im Training oder Vortrag verteilst du dann diese Fragen an die Teilnehmenden, die diese dann wiederum dir stellen, so als ob es ihre eigenen wären. Achte darauf Inhalte zu wählen, mit denen du entsprechend viele Fragen erstellen kannst. Dennoch ist es völlig okay, wenn du eher kleine Fragen generierst oder sich das ein oder andere inhaltlich überschneidet oder wiederholt. Insgesamt würde ich diese Input-Phasen aber nicht zu lange gestalten. Ich plane immer ca. zwei Minuten pro Frage. Bei zehn bis zwölf Teilnehmenden benötigst du dann ungefähr zwanzig bis dreißig Minuten, was ich als guten Rahmen wahrnehme. Wichtig ist, dass du die Fragen durchnummerierst, so dass deine festgelegte Reihenfolge eingehalten wird. Außerdem solltest du immer so viele Fragen generieren, wie du Teilnehmende in einem Training oder Vortrag erwartest, so garantierst du, dass alle Teilnehmenden beteiligt werden. Das schärft zudem die Aufmerksamkeit.

    Im Präsenztraining gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Fragen an die Teilnehmenden zu verteilen und den Vortrag so interaktiver zu gestalten. Falls du einen Vortrag vor Publikum hältst, dass in Reihen sitzt, könntest du im Vorfeld unter jedem Stuhl eine Frage heften, die alle Teilnehmenden am Anfang „suchen“ und in die Hand nehmen. Nach dieser kurzen Bewegung sind alle schon mal etwas aktiver, mit den Karten und einer Nummer entsprechend fokussiert, denn niemand möchte seinen Einsatz verpassen. 

    Solltest du ein eher offenes Setting haben, zum Beispiel mit einem Stuhlkreis oder einem Konferenztisch, könntest du die Fragen auch zunächst im Raum verteilen, so dass sich jeder Teilnehmende eine Frage selbst aussucht. Ich begleite das gern mit belebter Musik. Besonders charmant dabei finde ich, diese sehr sanfte Form des Primings zum Thema. Sobald sich alle eine Frage ausgesucht haben, setzen sie sich wieder und du kannst mit deinem interaktiven Vortrag beginnen. Während des Vortrags könnten die Teilnehmenden ihre Fragen bei dir auch wieder „abgeben“. Das bringt wieder etwas Bewegung in diese eher statische Phase.

    In einem Online-Workshop könntest du die Fragen zum Beispiel per Privatnachricht (im Vorfeld oder synchron) an die Teilnehmenden versenden. Eine weitere Möglichkeit wäre, diese per E-Mail zu senden. Ebenfalls möglich wäre ein Whiteboard, auf dem die Fragen stehen. Jeder Teilnehmende wählt eine Frage aus, indem er sie zunächst mit dem eigenen Namen markiert und sich danach samt Nummer abschreibt.

    Für meine interaktive Präsentation, die ich dann vortrage, erstelle ich eine PowerPoint-Präsentation, unabhängig ob in Präsenz oder online. Pro Frage habe ich meist zwei Folien. Eine Folie für den Vortrag und eine Folie mit weiterführenden Informationen oder einer kompakten Zusammenfassung. 
    Die Folie für den Vortrag gestalte ich meist mit Bildern oder einigen Schlagworten. Die zweite Folie ist meist geschlossener Text, die ich während der Veranstaltung ausblende (Gibt es bei PowerPoint als Funktion.), um sie später wieder einblenden zu können. Die komplette Präsentation stelle ich den Teilnehmenden nach dem Vortrag zur Verfügung. Auf diese Weise erspare ich mir für den Vortrag ein zusätzliches Handout. 

    Viel Spaß beim Ausprobieren! 

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