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ESOBAR als Modell für einen Workshop-Ablauf

von Albert Glossner, 27. Januar 2015

Wie plane ich einen Workshop? Wie kann ein Muster für einen Workshop-Ablauf aussehen? Diese Frage ist schwer zu beantworten, da es letztlich von der Zielsetzung des Workshops abhängt.

Allerdings bietet das ESOBAR-Modell eine Planungsstruktur, die für viele Workshops hilfreich ist. Zum Beispiel wenn es darum geht, eine Planung oder ein Konzept zu entwickeln. 

Das ESOBAR-Modell ist eine Strukturierungshilfe für ihren Workshop-Ablauf für:

  • Einstieg
  • Sammeln
  • Ordnen
  • Bearbeiten
  • Aktionsplan
  • Rückmeldung

Die Workshop-Ablauf-Phasen im Einzelnen:

Einstieg:

In der ersten Phase im Workshop Ablauf stehen Begrüßung, zeitlicher Rahmen, Klärung von Erwartungen der Teilnehmer und Zielsetzung des Workshops im Mittelpunkt. Gegebenenfalls geht es hier auch um organisatorische Fragen, Kennenlernen, Vereinbarung der „Spielregeln“, Protokollfragen, erste inhaltliche Orientierung. Es geht um eine erste Arbeitsfähigkeit. Wesentlicher Schritt dazu ist, dass jeder Teilnehmende schon mal etwas gesagt hat.

Methoden, die hier eingesetzt werden können, sind beispielsweise

  • Punktabfragen,
  • Skalierungsfragen,
  • Aufstellung im Raum,
  • Kurz-Präsentationen sowie
  • unterschiedliche Methoden zum Kennenlernen oder Abfrage der Erwartungen.

Sammeln:

In dieser Phase geht es darum, Beiträge / Ideen / Themen zu sammeln. Ausgangspunkt dafür ist eine präzise Ausgangsfrage, die sich an die Zielsetzung des Workshops orientiert. In dieser Phase gelten zunächst die klassischen Regeln des Brainstormings: keine Bewertung, alle Meinungen sind willkommen. Aufgabe des Moderators in dieser Phase ist, dafür zu sorgen, dass alle Beiträge visualisiert werden, dass alle zu Wort kommen und ggfs. Diskussionen, die jetzt schon zu sehr in die Tiefe gehen, auf später zu verschieben.

Geeignete Methoden sind:

  • Kartenabfrage oder
  • andere Formen der Visualisierung (z.B. Mindmapping)

Ordnen:

Hier geht es darum, die Beiträge nun zu Ordnen und zu Strukturieren („Clustern“), um dann anschließend Oberbegriffe zu finden. Diese Oberbegriffe können dann diskutiert und bewertet werden. Die Bewertung kann hinsichtlich der Bedeutsamkeit oder auch hinsichtlich einer zeitlichen Priorisierung erfolgen.

Eventuell werden die Themen ausgewählt, die sofort bearbeitet werden sollen, der Rest wird im „Themenspeicher“ gesichert.

Einsatz von Methoden und Medien:

  • Gerade wenn es geht, Beiträge zu strukturieren, Oberbegriffe zu finden und anschließend zu bewerten, bietet sich die Arbeit mit Pinwänden besonders an.
  • Alternativ kann auch mit Karten auf dem Boden / Besprechungstisch oder
  • mit Beamer / interaktiven Board gearbeitet werden.
  • Für die Gewichtung mehrerer Oberbegriffe gleichzeitig ist die Mehrpunktabfrage optimal.
  • Aber auch Aufstellung auf dem Boden („Landschaften stellen“) bietet sich gut an, um hier Prioritäten festzulegen.

Bearbeiten:

In dieser Phase im Workshop Ablauf geht es darum, die geordneten und priorisierten Oberbegriffe nun zu bearbeiten und zu besprechen.

Dies kann bei einer größeren Gruppe dadurch erfolgen, dass die Themen, verbunden mit jeweils einer Fragestellung, eventuell auch mit Bearbeitungskriterien auf Kleingruppen verteilt werden. ; Die Kleingruppen haben die Aufgabe, ihre Diskussionen zu „mitvisualisieren“, Ergebnisse festhalten; anschließend im Plenum zu präsentieren.

Alternativ oder in kleineren Gruppen werden alle geordneten Themen nacheinander bearbeitet. Auch hier gilt, dass der Moderator / die Moderatorin Zwischenschritte und Ergebnisse mitvisualisiert.

In dieser Phase können eine Vielfalt von Methoden eingesetzt werden. Aufgabe des Moderators / der Moderatorin ist jeweils, Methoden auszusuchen, die bestmöglich zur Erreichung des Ziels geeignet sind und auch flexibel damit umzugehen.

Aktionsplan:

Zur Umsetzung der Ergebnisse nötige Maßnahmen erarbeiten und visualisieren, Verantwortlichkeiten und Terminierungen festlegen (was durch wen bis wann?). Festlegen, was mit den Themen aus dem Speicher geschehen soll!

Rückmeldung:

Reflexion des Gruppenprozesses (wurden meine Erwartungen erfüllt, fand ich die Arbeit effektiv, bin ich mit dem Ergebnis zufrieden, habe ich mich in der Gruppe wohlgefühlt?). Und auch: was wollen wir das nächste Mal anders machen?

Fazit zum Workshop Ablauf mit dem ESOBAR-Modell

Natürlich ist dieses ESOBAR-Modell nicht für jeden Moderationsanlass und jeden Workshop Ablauf  optimal geeignet. Dennoch bietet es für viele Anlässe eine geeignete Struktur, die natürlich je nach Zielsetzung und Moderationsverlauf abgeändert werden darf und auch muss.

Dieses ESOBAR-Modell, alle benannten Methoden sowie viel Moderationspraxis erwartet Sie im 5-tägigen Modul „Moderieren“ der Trainerausbildung der abb-seminare.

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